Ghost Rockets: Das skandinavische Mysterium von 1946

„Ghost Rockets“ über Skandinavien (Kein Originalbild)

Im Sommer 1946 kam es in Skandinavien zu einer der rätselhaftesten Serien von Himmelserscheinungen der Moderne. Hunderte von Menschen berichteten von leuchtenden Objekten, die über den Himmel zogen. Diese Erscheinungen wurden als „Ghost Rockets“ bekannt, weil sie an Raketen erinnerten, deren Ursprung jedoch unbekannt blieb. Besonders in Schweden häuften sich die Sichtungen zwischen Mai und Dezember jenes Jahres. Augenzeugen beschrieben längliche, zigarrenförmige Objekte, die sich geräuschlos bewegten. Manche Beobachter berichteten, dass die Flugkörper scheinbar kontrolliert manövrierten. Es gab auch Meldungen, dass sie in Seen gestürzt seien, ohne jemals Trümmer zu hinterlassen. Dies weckte das Interesse der schwedischen Regierung und des Militärs. Tausende von Berichten wurden offiziell gesammelt und untersucht. In einigen Fällen berichteten Zeugen von Objekten mit Flügeln oder metallischem Glanz. Auch Radarbeobachtungen bestätigten das Vorhandensein unbekannter Flugkörper. Die Häufigkeit der Sichtungen erreichte ihren Höhepunkt im Juli und August 1946. Zeitungen in ganz Europa berichteten ausführlich über das Phänomen. Die schwedische Luftwaffe entsandte Aufklärungsflüge über die betroffenen Regionen. Dennoch konnte kein einziges Wrack geborgen werden. Dies verstärkte die Spekulationen über den Ursprung der Objekte. Eine gängige Vermutung war, dass es sich um sowjetische Raketentests handelte. Andere wiederum sahen Hinweise auf außerirdische Technologie. Besonders rätselhaft war, dass manche Objekte abrupt die Richtung wechselten. Das entsprach nicht den technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit. In offiziellen Berichten wurde eingeräumt, dass es keine eindeutige Erklärung gab. Zwischen Mai und Dezember 1946 gingen allein in Schweden über 2.000 Berichte ein. Auch in Norwegen, Finnland und Dänemark kam es zu ähnlichen Sichtungen. Die Objekte wurden oft in Verbindung mit Meteoren gebracht. Doch viele Beschreibungen widersprachen diesem Ansatz. Meteore bewegen sich nicht langsam oder in Zickzack-Bewegungen. Zudem wurden Explosionen ohne Trümmer oder Rauch gemeldet. Die schwedische Regierung leitete eine geheime Untersuchung ein. Diese kam zu dem Schluss, dass es sich nicht um Halluzinationen oder Massenhysterie handelte. Dennoch blieb der Ursprung unklar. Für die Bevölkerung blieb das Phänomen ein großes Rätsel. Auch Jahrzehnte später finden sich keine abschließenden Erklärungen. Historiker sehen die Ghost-Rockets als Beginn einer neuen Ära von UFO-Sichtungen in Europa. Manche Forscher nennen die Ereignisse sogar die „Vorreiter der modernen UFO-Welle“. Die Ghost-Rockets sind bis heute ein ungelöstes Kapitel der Luftfahrtgeschichte.

Zeitschema der Ghost-Rockets 1946

  • Mai 1946 – Erste vereinzelte Berichte über seltsame Objekte am Himmel über Schweden. Beobachter beschreiben zigarrenförmige Flugkörper.
  • Juni 1946 – Zahlreiche Sichtungen über Südschweden. Manche Objekte scheinen langsam zu fliegen und hinterlassen Rauchspuren.
  • 9. Juli 1946 – Eine der ersten massenhaft dokumentierten Sichtungen: Mehrere Zeugen berichten von einem raketenähnlichen Objekt über Stockholm.
  • 19. Juli 1946 – Ein Objekt wird von Militärbeobachtern am Himmel über Uppsala gesichtet. Es soll manövriert haben.
  • 20. Juli 1946 – Ein „Ghost Rocket“ wird über Norwegen gemeldet, was zeigt, dass das Phänomen nicht nur Schweden betrifft.
  • 22. Juli 1946 – Zeitungen berichten erstmals in großem Stil über die „Geisterraketen“. Die Öffentlichkeit wird alarmiert.
  • 29. Juli 1946 – Mehrere Objekte werden gleichzeitig über Mittelschweden gesichtet. Manche Augenzeugen sprechen von Explosionen ohne Trümmer.
  • 1. August 1946 – Radareinheiten registrieren ein unbekanntes Flugobjekt, das jedoch keine irdische Flugbahn aufweist.
  • 9. August 1946 – Ein angeblicher Absturz in einen schwedischen See wird untersucht. Taucher finden keinerlei Wrackteile.
  • 11. August 1946 – Über 200 Berichte allein an diesem Tag aus verschiedenen Teilen Schwedens.
  • 14. August 1946 – Ein Flugobjekt soll tief über Helsinki (Finnland) geflogen sein. Auch hier berichten viele Zeugen von metallischem Glanz.
  • 16. August 1946 – Schwedisches Militär schickt Abfangjäger in die Luft. Kein Kontakt kann hergestellt werden.
  • 20. August 1946 – In Nordschweden berichten Zeugen von Objekten, die Zickzack-Bewegungen vollführten.
  • 22. August 1946 – Der schwedische Generalstab gibt offiziell bekannt, dass man die Vorfälle ernst nehme und untersuche.
  • 26. August 1946 – Ein Objekt stürzt angeblich in den Kölmården-See. Taucherberichte bleiben ergebnislos.
  • 1. September 1946 – Mehrere parallele Sichtungen in Dänemark und Südschweden, zeitgleich und unabhängig voneinander gemeldet.
  • 9. September 1946 – Augenzeugen berichten von einem Objekt, das in der Luft „zerplatzte“ – ohne sichtbare Überreste.
  • 15. September 1946 – Die Zahl der Sichtungen nimmt weiter zu, Zeitungen sprechen von „Himmelsinvasion“.
  • 18. September 1946 – Offizieller Bericht der schwedischen Luftwaffe: Über 1.000 Sichtungen in wenigen Monaten, keine Erklärung.
  • Oktober 1946 – Die Häufigkeit der Meldungen nimmt langsam ab, vereinzelt jedoch weiterhin Berichte über leuchtende Objekte.
  • Dezember 1946 – Ende der großen Sichtungswelle, die über 2.000 dokumentierte Fälle in Skandinavien hinterlässt.

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