1. Juli 2025

Das Verschwinden von Star Tiger und Star Ariel im Bermudadreieck (1948 & 1949)

Die nahezu spurlosen Verluste der britischen Passagierflugzeuge Star Tiger (1948) und Star Ariel (1949) zählen zu den bekanntesten Vorfällen, die oft im Zusammenhang mit dem sogenannten Bermudadreieck genannt werden. Beide Flugzeuge gehörten zur Fluggesellschaft British South American Airways (BSAA) und verschwanden auf Transatlantikstrecken im westlichen Atlantik – also in der Region, die später als „Bermudadreieck“ bezeichnet wurde.


Star Tiger – 30. Januar 1948

Die Star Tiger, ein Passagierflugzeug vom Typ Avro Tudor IV, war auf dem Weg von den Azoren nach Bermuda. An Bord befanden sich 31 Menschen. Aufgrund starker Gegenwinde flog die Maschine auf ungewöhnlich niedriger Höhe (ca. 600 Meter), was riskant war – besonders bei Nacht und schlechtem Wetter.

Etwa zwei Stunden vor der geplanten Landung meldete sich der Pilot zuletzt über Funk. Danach verschwand das Flugzeug spurlos. Trotz intensiver Suchaktionen wurden keine Wrackteile, keine Überlebenden und keine Leichen gefunden. Die offizielle Untersuchung kam zu dem Schluss, dass keine eindeutige Ursache festgestellt werden konnte – die Formulierung im Bericht lautete:

„In keiner Weise kann irgendeine Schlussfolgerung gezogen werden.“


Star Ariel – 17. Januar 1949

Fast genau ein Jahr später verschwand ein weiteres Avro-Tudor-IV-Flugzeug, die Star Ariel, auf dem Flug von Bermuda nach Kingston (Jamaika). Dieses Mal war das Wetter klar und ruhig, und der letzte Funkkontakt bestätigte einen normalen Flugverlauf. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr.

Auch in diesem Fall blieb die Ursache unklar. Es wurden keine Wrackteile gefunden, und die damalige Funktechnik hatte möglicherweise Störungen oder Verzögerungen, wodurch Notrufe nicht abgesetzt werden konnten.


Skeptische Betrachtung

Obwohl beide Fälle geheimnisvoll erscheinen, deuten viele Hinweise auf technische und betriebliche Ursachen hin:

  • Die Avro Tudor IV galt als technisch unausgereift. Mehrere Modelle wurden später wegen Sicherheitsbedenken aus dem Verkehr gezogen.
  • Die Flugsicherung und Kommunikation waren zu jener Zeit wenig zuverlässig. Funkverbindungen rissen oft ab, besonders über dem Ozean.
  • In beiden Fällen flog das Flugzeug über einem sehr tiefen Meeresgebiet, was das Auffinden von Wrackteilen extrem erschwert.

Die Tatsache, dass keine Trümmer gefunden wurden, ist nicht außergewöhnlich – insbesondere bei Abstürzen über dem offenen Atlantik in einer Zeit ohne Satelliten, GPS oder moderne Ortungstechnologien.


Fazit

Das Verschwinden der Star Tiger und der Star Ariel wurde später als „Beleg“ für angebliche übernatürliche Kräfte im Bermudadreieck interpretiert. Tatsächlich lassen sich die Ereignisse aber eher durch eine Kombination aus technischen Problemen, Kommunikationsschwierigkeiten und widrigen Bedingungen erklären.

Die beiden Fälle bleiben ungelöst – doch es gibt keinen konkreten Hinweis auf mysteriöse oder paranormale Ursachen. Sie sind Teil der Geschichte des frühen Luftverkehrs und stehen exemplarisch für die Risiken und Unsicherheiten der zivilen Luftfahrt der 1940er-Jahre.

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