1. Juli 2025

Das Verschwinden der USS Cyclops im Bermudadreieck (1918)

Die USS Cyclops ist eines der frühesten und zugleich rätselhaftesten Schiffsunglücke, das oft mit dem Bermudadreieck in Verbindung gebracht wird. Das riesige Kohletransportschiff verschwand im März 1918 spurlos im westlichen Atlantik – mit 309 Menschen an Bord. Bis heute gilt es als das größte nicht-kampfbedingte Verlustereignis eines Schiffes in der Geschichte der US Navy.


Schiffsdaten

  • Name: USS Cyclops (AC-4)
  • Typ: Collier (Kohletransporter)
  • Länge: ca. 165 Meter
  • Baujahr: 1910
  • Besatzung & Passagiere: 309 Menschen
  • Ladung: Manganerz (besonders schwer und dicht)

Die letzte Fahrt

  • Route: Rio de Janeiro → Salvador (Brasilien) → Baltimore (USA)
  • Letzter Funkspruch: Keine Funksignale nach dem Auslaufen aus Barbados (4. März 1918)
  • Wetter: Berichten zufolge ruhig – keine Stürme registriert
  • Status: Nie wieder gesehen, keine Wrackteile, keine Leichen gefunden

Theorien & mögliche Ursachen

1. Überladung und strukturelle Probleme

  • Die USS Cyclops war mit über 10.000 Tonnen Manganerz beladen – möglicherweise über das zulässige Limit hinaus.
  • Manganerz ist deutlich schwerer als Kohle, für die das Schiff ursprünglich gebaut wurde.
  • Das Schiff hatte in der Vergangenheit bekannte strukturelle Schwächen – unter anderem Risse im Rumpf.

2. Schlechtes Design für schwere See

  • Das Schiff hatte eine einfache, lange und flache Struktur, die bei hoher Belastung anfällig für Verwindung war.
  • Ein plötzlicher struktureller Bruch durch Wellenschlag ist denkbar – besonders bei schwerer Beladung.

3. Fehlende Funkverbindung

  • Im Jahr 1918 war die Funktechnik noch unzuverlässig.
  • Ein plötzliches Auseinanderbrechen des Rumpfes hätte keinen Notruf zugelassen.

4. Feindliche Handlung?

  • Da der Vorfall während des Ersten Weltkriegs geschah, wurde auch ein deutscher U-Boot-Angriff vermutet.
  • Beweise dafür fehlen vollständig, und Deutschland bestritt nach Kriegsende jegliche Beteiligung.

Skeptische Bewertung

Obwohl der Vorfall gern als „Beweis“ für das Mysterium Bermudadreieck herangezogen wird, spricht vieles für eine natürliche, tragische Ursache:

BehauptungWahrscheinliche Erklärung
Spurloses VerschwindenTiefe See, keine Ortungstechnik, langsame Suchboote
Keine WrackteileMöglicher Totalbruch und schnelles Sinken
Mysteriöse Stille im FunkGeringe Funkreichweite, technisches Versagen, schneller Untergang
Mythen um den Kapitän (z. B. pro-deutsche Sympathien)Spekulation ohne Beweis

Fazit

Das Verschwinden der USS Cyclops bleibt ungeklärt, ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Kombination aus:

  • Überladung,
  • strukturellen Schwächen,
  • mangelnder Kommunikation und
  • Unglück in offener See
    zurückzuführen.

Es ist kein „Beweis“ für übernatürliche Phänomene, sondern eher ein tragisches Beispiel für die Gefahren der Seefahrt im frühen 20. Jahrhundert. Wie bei vielen anderen Fällen im angeblichen Bermudadreieck ist die mystische Erklärung populär, aber unbegründet.


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